Werner Fink, E.G.O. Electronic
E.G.O. hat in seiner Elektronikfertigung 10 Wellen‐Linien und 8 Reflow‐Linien umgestellt. Als Lötoberflächen verwendet man chemisch Zinn und HAL‐bleifrei auf den Basismaterialien FR4 und CEM1.
Während der Umstellungsphase wurden folgende Effekte beobachtet:
- Nichtbenetzung eines Anschlusses eines SOT23-Bauteils. Abhilfe schaffte eine Änderung des Layouts.
- An einem 0805‐SMD‐Bauteil bildete sich im Gegensatz zur Lötung mit Zinn-Blei kein ordentlicher Meniskus aus. Stattdessen verteile sich das Lotdepot über die gesamte Anschlusskappe des Bauteils. Abhilfe schaffte eine Nickelsperrschicht auf dem Anschluss‐Pin.
- Der Abtrag von Kupfer an den Bauteilanbindungen auf der Leiterplatte mit SAC-Loten betrug 25 μm in einer Wellenlötanlage mit einer Peak-Temperatur von 265°C und 10 μm in einer Selektivlötanlage bei 320°C. Bessere Ergebnisse wurden mit einer SnCuNi‐Legierung erreicht.
- Die serienbegleitenden Schliffe zeigten Risse in den Fügestellen. Diese hatten allerdings keinen Einfluss auf die Funktion der Baugruppe.
- Mit einer guten Eingangskontrolle lässt sich die Zinnmigration vermeiden. Um die Whisker-Bildung zu verhindern, achtet man auf eine Mattzinnoberfläche.
Aktuell werden folgende Prozess ‐ begleitende Maßnahmen durchgeführt:
- Serienbegleitende Schliffe,
- Prozessoptimierung/Minimierung der Lötfehlerrate,
- Layoutptimierung der Anschluss-Pads,
- Lötbadüberwachung – Prüfung auf Bleigehalt und Verunreinigungen
- Eingangskontrolle ‐ Basismaterial auf Delamination im ReflowProzess,
- Eingangskontrolle ‐ Stichproben untersuchen Bauteile auf bleifreie Verzinnung.
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