Rolf Diehm, SEHO
Die bleifreien Legierungen Sn/Cu, Sn/Ag/Cu oder Sn/Bi verursachen metallische Ausspülungen in den Lottiegeln und dem Pumpensystem der Lötanlage, wodurch das Lot verunreinigt wird. Außerdem braucht es für die höheren Schmelzpunkte der Lote eine höhere Vorheizung. Diese Eigenschaften sind beim Umrüsten einer Wellenlötanlage zu beachten.
Der Maschinenbauer SEHO hat seine Anlagen für das bleifreie Löten weiterentwickelt. Die Pumpen und austauschbaren Löttiegel sind mit Spezialbeschichtungen versehen, die die metallischen Ausspülungen verhindern. Modifizierte leistungsstarke Vorheizmodule lassen sich variabel einstellen. Ein neues Fluxermodul ermöglicht den Einsatz von Flussmitteln mit höherer Aktivierungstemperatur. Der verwendete Sprühfluxer ist als geschlossenes System aufgebaut. Damit wird das Flussmittel gleichmäßig aufgetragen und ein geringer Wartungsaufwand sichergestellt.
SEHO empfiehlt für das bleifreie Löten eine Stickstoffatmosphäre. Das Schutzgas bewirkt eine gute Benetzung, geringe Oxydation und Korrosion und vergrößert das P rozessfenster. Mit einem speziellen Düsensystem verbessern die Konstrukteure die Leistung der Wellenlötanlage. Der modulare Aufbau der Anlage mit integrierten Kühlsystem und Prozessgasreinigung gestattet größere Wartungsintervalle. Auch für das Selektivlöten wird eine modular aufgebaute Maschine angeboten. Ein spezielles Greifersystem, ein Fluxermodul und verschiedenen Formen der Lötdüsen ermöglichen, verschiedene und spezielle Aufgaben in der Fertigung zu lösen.
Für die multifunktionelle Ausrichtung der Anlagen werden Heizgas ‐ und Lasermodule eingebracht. Die Temperaturprofile für das Bleifrei-Löten im Reflow-Prozess sind Sattel‐ bzw. Linearprofile. Die Anlagen arbeiten mit Zwangskonvektion zur Energieverteilung. Eine neue Generation Tangentiallüfter verteilt die Wärme gleichmäßig auf der Baugruppe. Die Lüfter erzielen eine Temperaturdifferenz ähnlich klein wie bei der Dampfphase. Dadurch sind weniger Heizzonen erforderlich und der Schutzgasverbrauch sinkt. Der Einsatz mehrerer Peak Zonen erreicht eine höhere Leistungsfähigkeit der Anlagen. Weitere Merkmale der Anlagen sind ein implementiertes Kühlmanagement, wie auch in der Wellenlötanlage, sowie ein spezifiziertes Transportsystem.
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