Dr. Constantin Herrmann, PE International in Leinfelden- Echterdingen

Die Eckpunkte der EuP-Richtlinie beziehen sich auf einen produktbezogenen Umweltschutz, der die Bezugpunkte Energieeffizienz, Umwelteffekte und eine ständige Verbeserung des Bestehenden beinhaltet. Eine Selbstverpflichtung zu diesen Vorgaben ist erwünscht, aber auch gesetzlich können die Forderungen durchgesetzt werden. Als Ausnahme im Geltungsbereich der Richtlinie gelten Personen- und Güterbeförderung. Als Kennzeichnung gilt das CE-Zeichen gemäß den neuen Anforderungen.

Wichtig ist die Aufklärung des Verbrauchers und eine gute Kennzeichnung der Produkte. Nach der Umsetzung der EuP in nationales Recht durch das EbPG (Energiebetriebene Produkte-Gesetz ) am 07.03.2008 beinhalten die Durchführ ungsmaßnahmen die Anforderungen, die im Vorfeld in 5 Stufen durch Studien untersucht worden sind, an die jeweiligen Produktgruppen. Zur Zeit (Erstellungn des Berichtes) sind 9 Verordnungen erlassen worden.

• Stand-By- und Schein-Aus-Betrieb
• Set Top Boxen
• Haushaltsbeleuchtung
• Leuchtstofflampen
• Externe Netzteile
• Haushaltskühlgeräte
• TV-Geräte
• Elektromotoren
• Umwälzpumpen

Die eventuellen widersprüchlichen Angaben in den Verordnungen sind in den vorangegangenen Konsultationsbesprechungen abgeglichen worden. We itere Produktgruppen werden in Vorstudien untersucht, die EuP-Richtlinie ist also noch lange nicht abgeschlossen, alle Branchen, auch die Investitionsgüterindustrie und die Herstellung ernergieverbrauchs-relevanter Produkte, werden also einmal betroffen sein. Da gerade die Elektronikindustrie in vielen Bereichen zu den betroffenen Zweigen gehört, ist schon jetzt eine entsprechende Einstellung der Firmen notwendig.

Zur marktbeobachtenden Instituti on ist die BAM benannt worden. In der IEC 62430 (VDE 0042-2) sind die Grundric htlinien zum Gestalten umweltgerechter Produkte aufgeführt.

Hierzu zählen zum Beispiel:

• das Lebenszyklusdenken,
• eine Integration in vorhandene Managementsysteme,
• Einsatz von Werkzeugen zur Be wertung und Umsetzung von ECD.

In einigen Branchen sind bereits heute Aktivitäten zum Eco-Design und zum LCA zu verzeichnen,

• Werkstoffhersteller,
• Automobilindustrie
• Automobilzulieferer
• Oberflächentechnologie
• Bauwesen,
• Heizungstechnik,
• Elektronik

Zur Ermittlung des Umweltprofiles eines Produktes sind Menge und Gewicht von Wertstoffen, Art und Qualität der Herstellung von Wertstoffen und die dire kten Umwelteffekte zu betrachten. Die Ermittlung kann auf Basis von CO2-Emissionen oder auch über den Primärenergieverbrauch geschehen. Als Werkzeuge stehen Datenbanken zur Verfügung. Werden Eco-Design- und Energieeffizienzgesichtpu nkte von den Firmen angegangen und verwirklicht so ergeben sich daraus bessere Marktchancen, wenn das Thema entsprechend nach Außen dargestellt wird.

Unterlagen komplett als Download (für Mitglieder):