Hubert Ebert, Jumo
Die Firma Jumo fertigt Produkte für die Mess- und Regeltechnik, die von der RoHS ausgenommen sind. Trotzdem läuft die RoHS-Umstellung der Baugruppen und Elektronikfertigung. Der Grund sind die der größeren Marktchancen der Geräte und das damit mögliche Marketing. Der Zeitplan im Hause Jumo sieht vor, dass nach der Festlegung der Lötanlagen der Lote sowie der Prozessqualifizierung Anfang 2005 die Produktion im März 2005 startet.
Ein großes Problem bei der Umstellung ist die Bauteilesituation: Es existieren verschiedene Bauteilnummern und unterschiedliche Kennzeichnungen. Wenige vorliegende Informationen von Distributoren und Herstellern erschweren die Lage. Diese Situation hat das Haus zu einem internen Vorgehen bei der Materialwirtschaft veranlasst. Die Artikel werden in den Stücklisten und im Bauelementestamm mit „J“, „N“, „?“ gekennzeichnet, je nachdem ob ein RoHS-konformes Bauteil vorliegt oder nicht. Dabei muss insbesondere die thermische Beständigkeit der RoHS-konformen Bauteile gewährleistet sein.
Die Auswahl der Leiterplattenoberfläche richtet sich nach der Lagerfähigkeit, der Lötbarkeit und der Sauberkeit der Oberfläche. Mit einem Testplan wurden diese Faktoren überprüft. Das Testergebnis: Für eine lange Lagerzeit ist HAL SN100C, für eine mittlere Lagerzeit chemisch Zinn und für Sonderanwendungen ist Nickel-Gold als Oberfläche zu verwenden.
Für die bleifreien Lötprozesse wurden die Legierungen SnCu, SnAg und SnCuNi (SN100C) in Testreihen untersucht. Die Lotpasten wurden auf Druckbarkeit, Lagerfähigkeit und die Konturenstabilität auf einer Testleiterplatte überprüft.
Beim Selektiv-Löten hat sich SN100C als positiv erwiesen, besonders wegen des geringeren Kupfer-Leaching. Beim Löten mit Zinn-Silber-Lot ist die Wellendynamik der Anlage zu beachten.
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