von Dr. Werner Kruppa, Stannol
Innolot, Ecoloy und Flowtin bezeichnen die Neuentwicklungen von mikrolegierten Lotverbindungen. Diese Lote basieren auf SnCu‐ , SnAg‐ und SnAgCu‐Legierungen. Diesen Legierungen wird Eisen, Kobalt und Nickel aus der Eisengruppe sowie Cerium aus der Gruppe der Seltenen Erden mit einem Anteil unter 900 ppm (Mikrolegierung) zugesetzt. Die Mikrolegierung bewirkt eine feinkörnige Struktur des Lotes. Man spricht von Mikrolegierung, weil die Konzentration der Zulegierung sehr klein ist, damit die Haupteigenschaften der Lote, wie Schmelzpunkt und Dichte erhalten bleiben.
Mikrolegierte Lote bieten diese Vorteile:
- Mehrfachlötungen sind besser möglich,
- Hochtemperaturlöten wird verbessert,
- Lötspitzen halten länger,
- Schutz der Maschinenteile in der Lötanlage,
- Hot-Air‐Verzinnung ist für dünnere Leiterbahnen möglich.
Tests bestätigen die Ergebnisse:
Die bleifreie Lote der SnAg und für die SnAgCu‐Familien punkten mit einer hohen Kriechfestigkeit. Im Benetzungstest wurden keine Unterschiede durch Mikrolegierungen festgestellt. In einer Messreihe über 12 Monate wurden im Wellenlötprozess konstante Prozentsätze von Kupfer und Blei sowie von der Mikrolegierungsstoffe Eisen und Nickel gemessen. Der Cobalt-Anteil ging geringfügig zurück. Unterschiede zeigten sich jedoch in den Ablegierungsraten, bei denen die mikrolegierten Lote ein weitaus besseres Ergebnis erzielten. Das gleiche Ergebnis zeigte sich in einem Ablegierversuch mit Kupferlackdraht, wo sich die Ablegierungsrate bei Verwendung von mikrolegierten Loten erheblich verringerte. Im gleichen Maße lassen sich auch der Kriechwiderstand und die Auslöttemperatur durch Beimischung von Mikrolegierungen verändern. Stannol verwendet für seine mikrolegierten Lote vorrangig Kobalt.
Vortragsort: 18. BFE ‐ Jahrestagung bei Vogel Business Medien, Würzburg
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